Das genaue Gründungsdatum kann auf Grund der zwei Großbrände 1874 und 1945 nicht mehr eindeutig angegeben werden, weil dabei ein Großteil der schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet wurden.
Verschiedenste Quellen, wie die Chronik von Grins (verfasst von Sebastian Hölzl) oder ein Bericht aus der Tiroler Tageszeitung aus dem Jahr 1954, deuten auf ein Gründungsjahr 1804 hin.
Damals wie heute, oblag es der Musikkapelle, kirchliche Feiertage zu umrahmen und die Schützenkompanien bei großen Festlichkeiten zu begleiten.
Nachfolgend sollen einige solcher repräsentativen Ausrückungen und bedeutende Ereignisse aufgezählt werden:
1838 – Schützenfest in Innsbruck zur Erbhuldigung von Kaiser Ferdinand I.
1848 – Huldigung von Kaiser Ferdinand I., der nach den Unruhen in Wien,
Zuflucht in Tirol suchte.
1896 – Festumzug zur Erinnerung an die Weihe Tirols an das Herz Jesu in
Innsbruck.
1900 – Besuch von Erzherzog Eugen in Grins.
1904 – 200jährige Gedenkfeier anlässlich der Freiheitskämpfe im Jahr 1703
an der Pontlatzbrück.
1909 – 100jähriges Jubiläum der Freiheitskämpfe von 1809 in Innsbruck.
1914 bis 1918 – Während des ersten Weltkrieges kamen die Aktivitäten der Musikkapelle zum zwischenzeitlichen Stillstand, weil die meisten Musikanten in den Krieg eingezogen wurden. Bald nach Kriegsende stellte Kpm. Josef Falch wieder eine Musikgruppe zusammen.
1925 – Anschaffung der ersten Fahne der Musikkapelle Grins.
– Martin Leitner wurde zum ersten Obmann bestellt.
1928 – Anton Schütz wurde der erste gewählte Obmann.
1945 bis 1947 folgte dann auf Grund des Großbrandes eine Zwangspause, weil dabei nicht nur schriftlichen Aufzeichnungen, sondern auch sehr viele Instrumente, Trachten und die Fahne vernichtet wurden.
Durch Bestreben des Bürgermeisters Albert Nöbl, des Obmannes der Mk-Grins Josef Prantauer und des Kpm. Karl Muigg wurde die Musikkapelle wieder ins Leben gerufen. Schon im ersten Jahr konnten die Musikanten vorläufig mit Stoffhosen neu uniformiert werden, Instrumente wurden aus allen Teilen Tirols bereitgestellt.
1948 – Große Feierlichkeiten zur Dorfeinweihung. Durch den Erlös
konnten die Trachten wieder vervollständigt werden.
– Auslandsfahrt nach Liechtenstein, um der Fürstin Georgine von
Liechtenstein, zum Dank für die Hilfe beim Wiederaufbau,
ein Marschkonzert zu halten.
1950 – Einweihung der neuer Kirchenglocke.
1954 – feierlicher Empfang von Bundespräsident Theodor Körner.
1959 – Teilnahme am 150jährigen Jubiläum der Freiheitskämpfe um Tirol
bei der Pontlatzbrücke.
1964 – Errichtung eines Festplatzes auf dem Scheibenbühel für
verschiedenste Veranstaltungen.
1966 – erstes Frühjahrskonzert
1970 – Die Musikkapelle Grins wurde zu einem behördlich eingetragenen
Verein.
1974 – Robert Scherl komponiert den Marsch „Gruß an Grins“.
1975 – erstmalige Aufnahme von 4 Marketenderinnen.
Allmählich bildeten sich Fixpunkte im jährlichen Programm. Dazu zählen u.a. Ständchen zum Namenstag des Kapellmeisters und Bürgermeisters, des Obmannes sowie des Pfarrers.
Auch Prozessionen zu Kirchenfesttagen, die Ausrückung zur Erstkommunion, das Musikantenmahl, Frühjahrskonzert, Waldfest und die Generalversammlung wurden zu fixen Bestandteilen unseres Vereinsjahres.
1982 – Ruth Scherl wurde als erste Musikantin in der Musikkapelle Grins
aufgenommen.
– Reise nach Liechtenstein, um dem Fürsten Franz-Josef II. von und
zu Liechtenstein zum 75. Geburtstag ein Ständchen zu spielen.
1991 – Teilnahme am 12. Internationalen Blasmusikfest in Wien.
1997 – Mitwirkung bei der CD-Aufnahme anlässlich der 50-Jahrfeier des
Tiroler Blasmusikverbandes.
2004 – zur 200jährigen Jubiläumsfeier der Musikkapelle Grins wurde die
neue Fahne eingeweiht.
Bis heute ist Margret Singer unsere Fahnenpatin.
2017 - Kapellmeister Hanspeter Pixner gibt die "Grinner Musikanten Polka"
bei Engelbert Wörndle in Auftrag und spendiert diesen der
Musikkapelle.
Quelle: Bettina Scherl, Die Blasmusikkapelle von Grins, Diplomarbeit, Innsbruck 2004